Gemeindekennziffer: 61259

SonstigesJugend am Werk

  • Ab / Am
    1950

1950 gründete Gustav Kreuzmann die Zweigstelle, "Jugend am Werk" Liezen. 1954 wurde der Schulbetrieb aufgenommen. Das Ziel war damals, im Rahmen einer Berufsvorschule "arbeitslose Jugendliche zu schulen, sie von der Straße wegzubringen, die Zeit vom Ende der Pflichtschule bis zum Arbeitseintritt für eine handwerklich orientierte Berufsvorbereitung zu nützen".

Mit der Eröffnung eines Internats - 1960 - konnten Jugendliche aus dem ganzen Bezirk die Jugend am Werk-Ausbildung besuchen. Seit 1965 gibt es zusätzlich die Behindertenbetreuung, seit 1967/68 absolvierten Schüler des Polytechnischen Lehrganges die praktische Berufsvorbereitung bei "Jugend am Werk". Die einjährige Haushaltungsschule mit Öffentlichkeitsrecht wurde 1969/70 gegründet.

1980 endete die praktische Berufsvorbereitung für Burschen des polytechnischen Lehrganges, gleichzeitig wurde die Haushaltungsschule erweitert, wodurch statt 40 nun 70 Mädchen ausgebildet wurden. 1994/95 wurde die einjährige Haushaltungsschule mit Öffentlichkeitsrecht aufgrund einer Strukturbereinigung geschlossen. Im Behindertenbereich werden seither 20 Jugendliche betreut und ihnen eine berufliche Weiterbildung sowie produktive Beschäftigung ermöglicht. Alle Angebote zur Berufsvorbereitung der vergangenen Jahrzehnte wurden stets in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Liezen erstellt und auch von der Arbeitsmarktverwaltung finanziert. Trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt wurde vom Arbeitsmarktservice auch für die Zukunft Angebot und Finanzierung des  Berufsvorbereitungskurses zugesichert; es wird sogar eine Erweiterung des Angebotes geplant.

 


Chronologische Entwicklung

  • 1953

1953: Eröffnung der Einrichtung
1955: Zubau einer Tischlerwerkstätte und sanitärer Einrichtungen
1965: Erstmalige Aufnahme von beeinträchtigten Jugendlichen
1969-1995: Öffentliche Haushaltungsschule (9. Schuljahr, 54 Schülerinnen/Jahr)
1976: Baubeginn eines Wohngebäudes
1980: Beginn der Berufsvorschule und eines Berufsvorbereitungslehrganges für arbeitslose Jugendliche
1995: Neubesetzung der Zweigstellenleitung mit Elfriede Aster
1996: Start der Ausbildung zum Qualifizierten Helfer
1998: Die Metall- und Holzwerkstätten müssen wegen Platzmangel in die Halle der Maschinenfabrik Liezen ausgelagert werden
2001: Eröffnung der Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderungen in der Salzstraße 7
2004: Zusätzliches Angebot: Teilzeitbetreutes Wohnen
2005: mobil.betreut (Wohnassistenz, Freizeitassistenz, Familienentlastung)
2007: Beginn der Beruflichen Eingliederung Arbeitstraining (BEAT), sowie der Beruflichen Eingliederung in Werkstätten
2009: Im Herbst übersiedelte die überbetriebliche Lehrausbildung in den Wirtschaftspark Liezen

2010: Spatenstich für den Neubau des Ausbildungszentrums & Tageswerkstätten

2012: Eröffnung des neuen Ausbildungszentrums

2014: Übernahme der Gemeinnützigen Beschäftigungsinitiative Liezen

2015: Abbruch der alten Gebäude an der Döllacher Straße


Neubau des Ausbildungszentrums & Tageswerkstätten Liezen - Spatenstichfeier

Neubau des Ausbildungszentrums & Tageswerkstätten Liezen - Spatenstichfeier
  • 2010

Der Spatenstich fand mit Landeshauptmann Mag. Franz Voves am Donnerstag, 01. Juli 2010, 17:00 Uhr statt. Neben LH Voves waren Festredner Mag. Rudolf Hakel (Bürgermeister der Stadt Liezen), Johann Einzinger (Geschäftsstellenleiter AMS Liezen), Dr. Anna Rieder (Aufsichtsratsvorsitzende Jugend am Werk Steiermark GmbH), Walerich Berger und Walter Ferk (Geschäftsführer Jugend am Werk Steiermark GmbH) sowie Elfriede Aster (Zweigstellenleiterin Ausbildungszentrum & Tageswerkstätten Liezen).


Eröffnung des neuen Gebäudes an der Selzthaler Straße

Eröffnung des neuen Gebäudes an der Selzthaler Straße

Das neue Ausbildungszentrum mit Kreativwerkstätten wurde um 11:00 Uhr feierlich eröffnet. Festredner waren Elfriede Aster, Zweigstellenleiterin von Liezen, Dr. Anna Rieder, Aufsichtsratsvorsitzende von Jugend am Werk Steiermark, Ing. Wolfram Sacherer, Vorstandsdirektor der Siedlungsgenossenschaft ennstal, Mag. Karl-Heinz Snobe, Landesgeschäftsführer AMS Steiermark. Johanna Köberl, Bundesrätin, Mag. Rudolf Hakel, Bürgermeister von Liezen. Bauzeit: Februar 2011 bis Februar 2012, Baukosten: 3,5 Millionen Euro, 1 Million Förderung von Seiten Land Steiermark, Bauherr: Siedlungsgenossenschaft ennstal

Foto von links nach rechts: Ing. Wolfram Sacherer, Annemarie Wicher (Vereinsvorstand Jugend am Werk Steiermark GmbH), Mag. Walter Ferk (Geschäftsführer Jugend am Werk Stmk), Elfiede Aster, Mag. Rudolf Hakel, Johanna Köberl, Walerich Berger (Geschäftsführer Jugend am Werk Stmk), Dr. Anna Rieder, Mag. Karl-Heinz Snobe


Neubau des Ausbildungszentrums

Neubau des Ausbildungszentrums
  • 2012

Da das bisherige Gebäude an der Döllacher Straße bereits alt und baufällig war, wurde 2010 mit der Errichtung eines neuen Ausbildungszentrums an der Selzthaler Straße begonnen. Das Grundstück wurde von der Stadtgemeinde angekauft.

Die arbeitsmarktpolitisch benachteiligte Jugendliche und Menschen mit Behinderung wurden in Liezen bis 2010 an 3 Standorten ausgebildet und beschäftigt; Jugend am Werk investierte rund 3 Millionen Euro in ein neues Gebäude, welches mit einer 2.210 m² großen Baufläche ausreichend Platz bietet, um alle Angebote unter einem Dach zu vereinen. Gesiedelt wurde Ende 2011. 2010 bildet das Ausbildungszentrum Liezen in Zusammenarbeit mit dem AMS und dem Land Steiermark mehr als 200 Kundinnen und Kunden mit dem Ziel der beruflichen Orientierung, Vorbereitung und Qualifikation aus. Zusätzlich waren in den Tageswerkstätten 42 Menschen nach Leistungen des Steiermärkischen Behindertengesetzes (StBHG) in Betreuung.

Im neuen Haus werden erstmals alle Angebote – von der Integrativen Berufsausbildung über die Überbetriebliche Lehrausbildung für Jugendliche bis hin zu den Werkstätten für Menschen mit Behinderung an einem Ort zusammengeführt.

• Grundstücksfläche: 7.549 m2
• Verbaute Fläche (netto): 2.210 m2
• Investitionskosten: ca. 3 Millionen Euro
• 42 bescheidete KundInnen in den Werkstätten Liezen
• Ca. 200 Jugendliche im Ausbildungszentrum Liezen in den Maßnahmen IBA, ÜBA Typ A, ÜBA Typ B, sowie in der Berufsorientierung
• 38 MitarbeiterInnen

Die Werkstätten Liezen bieten folgende Leistungen nach dem Steiermärkischen Behindertengesetz (StBHG) an: „Beschäftigung in Tageswerkstätten produktiv/kreativ“, „Beschäftigung in einer Tageseinrichtung mit Tagesstruktur“, sowie „Berufliche Eingliederung in Werkstätten“. Sportliche Angebote, die Teilnahme an Veranstaltungen (Langlaufmeisterschaften, Kegelturniere, Bergtourenfest, etc.) und die regelmäßige Teilnahme an einem Tanzkurs runden das Angebot ab.

Normalisierung und Selbstbestimmung in einem wertschätzenden, respektvollen Umfeld sind die wesentlichen Parameter der Einrichtungsarbeit in Liezen. Neben den Werkstätten bildet das Ausbildungszentrum Liezen einen weiteren wichtigen Schwerpunkt. Im Ausbildungszentrum werden benachteiligte Jugendliche in den Bereichen Metall/Holz, Gastronomie und Reinigung/Wäschepflege beim Einstieg ins Erwerbsleben unterstützt und begleitet. Ziel dieser Maßnahme ist es, Jugendliche durch eine erfolgreiche Lehrausbildung nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Angebot des Wohnverbundes Liezen (mobil.betreut und teilzeitbetreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen) ergänzt die Leistungen von Jugend am Werk in der Region.


Übernahme der Gemeinnützigen Beschäftigungsinitiative Liezen

  • 2014

Ende 2014 wurde die in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommene "Gemeinnützige Beschäftigungsinitiative Liezen - GBL" übernommen. Das Projekt "Handwerk" von Jugend am Werk unterstützt Personen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Die Schlüsselübernahme erfolgte Anfang 2015.


Quelle: Festschrift anlässlich 50 Jahre Stadt Liezen
Verfasser: Karl Hödl